Christian Friedrich Hebbel wurde am 18.März 1813 in Wesselburen, Dithmarschen geboren. Dithmarschen war seinerzeit ein Gebiet des Herzogtums Holsteins und gehörte zu Dänemark. Hebbels Eltern waren der Maurer Claus Friedrich Hebbel und die Schustertochter Antje Margarethe Schubart.
Nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1827 trat Hebbel in die Dienste des Kirchspielvogts Mohr. Zunächst war er als Laufbursche beschäftigt, avancierte aber bald zum Schreiber. Während der sieben Jahre seiner Arbeit bei dem Vogt konnte Hebbel auf dessen Bibliothek zurückgreifen. In der Schreiberstube entstanden seine ersten Gedichte, die zum Teil im Eiderstedter Boten veröffentlicht wurden. Zudem baute er in einer Scheune ein Theater auf.
Im Jahre 1832 veröffentlichte Hebbel weitere Gedichte in verschiedenen Zeitschriften. So wurde Amalie Schoppe, die Herausgeberin der Neuen Pariser Modeblätter, auf Hebbel aufmerksam. Sie unterstützte ihn materiell und holte ihn 1835 nach Hamburg. Dort lernte er Elise Lensing kennen, in die er sich verliebte und die ihn unterstützte. Am 18. März 1835 begann er, ein Tagebuch zu führen.
Dank eines Stipendiums zog er 1836 nach Heidelberg. Dort war er zwischenzeitlich Gasthörer bei juristischen Vorlesungen. Am 12. September begann er einen Fußmarsch über Straßburg, Stuttgart und Tübingen nach München, wo er am 29. September ankam. Dort wurde er von dem Tischler Anton Schwarz aufgenommen, der vermutlich auch das Vorbild für die Figur des „Tischlermeisters Anton“ in Maria Magdalene (1843) abgab. In München besuchte er auch Vorlesungen von Joseph Görres, einem Anhänger der demokratischen Bewegung. 1838 lebte Hebbel unter ärmlichen Bedingungen noch immer bei dem Tischler, in dessen Tochter Josepha Beppi Schwarz er sich kurzzeitig verliebte. Ende des Jahres 1838 starb Hebbels Mutter. Über seinen Aufenthalt in München schrieb er am 10. Februar 1839 an Elise einen Brief:
Im März 1839 wanderte er ohne Proviant von München nach Hamburg zurück. Infolge der Strapanzen erkrankte er lebensgefährlich und wurde von Elise Lensing aufgenommen und gepflegt. Im Jahre 1840 brachte Elise einen gemeinsamen Sohn zur Welt, der zwei Jahre später auf den Namen Max Hebbel getauft wurde. 1840 vollendete Hebbel die Tragödie Judith. Die Uraufführung seines Stückes fand in Berlin statt. 1841 wurde das Werk gedruckt und machte Hebbel in Deutschland bekannt. Anschließend schrieb er die Tragödie Genoveva, die 1843 das erste Mal veröffentlicht wurde und vollendete die Komödie Der Diamant, die er bereits in München begonnen hatte.
Im Jahre 1842 erschien seine erste Sammlung von Gedichten, die im Jahre 1857 in einer vermehrten und verbesserten Gesamtausgabe erneut herauskam. 1842 reiste Hebbel außerdem nach Kopenhagen, wo er vom dänischen König Christian VIII. ein zweijähriges Reisestipendium erhielt, mit dem er dann nach Paris fuhr. Dort lernte er Heinrich Heine und Arnold Ruge kennen und freundete sich mit Felix Bamberg an. Während er das bürgerliche Trauerspiel Maria Magdalene schrieb, das im Dezember 1843 fertig wurde, begann er an Gelenkrheumatismus zu leiden. In dieser Zeit hatte er heftige postalische Auseinandersetzungen mit Elise, die erneut von ihm schwanger war. In Hamburg starb sein Sohn Max.
1844 wurde sein zweiter Sohn Ernst (1844–1847) geboren. Brieflich drängte Elise verständlicherweise verstärkt zur Heirat, was Hebbel aber ablehnte. Die Jahre 1844–1846 verbrachte Hebbel in Italien und reiste am Ende dieser Zeit nach Wien. Dort wurden zwei polnische Adelige, die Brüder Zerboni di Sposetti, auf ihn aufmerksam, halfen ihm aus seiner neuerlichen finanziellen Notlage und führten ihn in die höhere Gesellschaft ein. Hebbel beschloss in Wien zu bleiben. Aufgrund einer eingesandten Dissertation wurde er von der Universität Erlangen in absentia zum Dr. phil. promoviert.
In Wien, wo Hebbel bis zu seinem Tod lebte, heiratete er 1846 die Burgschauspielerin Christine Engehaus, die er im Theater kennengelernt hatte und mit der er den Sohn Emil (1846–1847) sowie die Tochter Christine (1847–1922) hatte. Die Heirat brachte ihm schließlich einen gesicherten Wohlstand, so dass er sich ungestört seiner literarischen Produktion widmen konnte. In der Folgezeit schrieb er vor allem Dramen, unter anderem Agnes Bernauer, Gyges und sein Ring sowie Die Nibelungen. In Wien erhielt Hebbel öffentliche Anerkennung für sein Werk.
Durch die Heirat Hebbels brach der Briefkontakt zu Elise stockend ab. Für Elise Lensing, die immer zu Hebbel gehalten hatte, brach eine Welt zusammen, und nur durch die liebevolle Art Christines konnte sie mit dem oft als schroff beschriebenen Hebbel versöhnt werden. Als am 18. November 1854 Elise im Alter von 50 Jahren in Hamburg starb, ließ Hebbel ihr Grab mit folgenden Worten schmücken:
Blumenkränze entführt dem Menschen der leiseste Westwind,
Dornenkronen jedoch nicht der gewaltigste Sturm!
Nach dem Tod von Elise Lensing schrieb Hebbel regelmäßig Briefe, in denen er seine Aktivitäten schilderte. Diesen einseitigen Briefkontakt führte Hebbel bis Ende 1862. Am 7. November 1863 bekam Hebbel den Schillerpreis verliehen.In den letzten Lebensjahren litt er zunehmend an Rheuma, wahrscheinlich eine Spätfolge der entbehrungsreichen Jahre, bevor er nach Wien gezogen war.
Friedrich Hebbel starb am 13. Dezember 1863 in Wien im Alter von 50 Jahren. Er ruht auf dem Evangelischen Friedhof Matzleinsdorf in Wien an der Seite seiner Frau (Gr. 19, Gruft 38).